Hauskauf oder selber bauen?
Wir wollten nicht mehr zu Miete wohnen sondern ein Eigenheim besitzen, in das wir auch investieren können, und sahen drei Alternativen für uns:
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Kauf des Reihenhauses, in dem wir zu Miete wohnen
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Kauf eines Einfamilienhauses
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Bau eines Einfamilienhauses
Während wir über mehrere Wochen Grundstücke und Häuser anguckten stellten wir fest, dass die Häuser entweder stark renovierungsbedürftig, schlecht gelegen oder sehr teuer waren. Wir entschieden uns für die etwas risikoreichere Variante des Neubauens und können damit unsere eigenen Vorstellungen umsetzen.
Die Grundstückssuche
Bei unserer Grundstückssuche haben wir uns aktuelle Baugebiete von den Gemeinden, Adressen von Hausbau-Firmen geben lassen und Adressen aus dem Internet gesucht.
Gleich zu Beginn (Februar 2009) entdeckten wir ein Grundstück, in das wir uns verliebten und für das wir uns später entschieden haben.
- Mit Unterstützung einer Checkliste aus dem Internet überprüften wir wichtige Aspekte wie Bus-Anbingung, Einkaufsmöglichkeiten usw.. (www.hausbautipps24.de)
- An die Gemeinde und den Kreis wanden wir uns bzgl. der Bauvorschriften und üblichen Quadratmeterpreise.
- Die Eigentümerin klärte ab, dass die Bäume gefällt werden dürfen. Dies war möglich, da beide Bäume krank waren.
- Eine Bodenprobenanalyse beauftragten wir aus Sicherheitsgründen schon vor dem Grundstückskauf.
- Direkt mit der Eigentümerin verhandelten wir Preis und Vorraussetzungen (Entfernung der Baumwurzeln, …).
Wir entschieden uns für einen zusätzliches Flustück des freien Nebengrundstücks (245), um eine breitere Auffahrt zu ermöglichen, und gegen das Flurstück (249), das das Grundstück von der Straße trennt und bei der Gemeide verbleibt.
Das Grundstück ist Nahe dem See gelegen, die Umgebung ist sehr hübsch, die Bus- und Autobahn-Anbindung ist praktisch, Einkaufsmöglichkeiten sind in unmittelbarer Nähe und das Grundstück hat mit 1070 qm eine Größe, die genug Freiraum bietet. Mit den zahlreichen Bauvorschriften und der nahe gelegenen Straße konnten wir uns abfinden. Weitere Vorteile waren, dass das Grundstück erschlossen ist und die neue private Straße noch von der Eigentümerin bezahlt wird.
Hausbaufirma oder Architekt?
Da wir ein Steinhaus bauen wollten, informierten wir uns über entsprechende Anbieter für Fertighäuser und unterhielten uns mit der Architekten-Firma ArchiTrav, die uns von Bekannten empfohlen wurde. Im Internet informierten wir uns über Erfahrungen mit den verschiedenen Anbietern. Nicht nur ArchiTrav, die wir in die engere Auswahl nahmen, informierte uns über die anfallenden Kosten vollumfänglich.
Letztendlich entschieden wir uns für den Architekten. Dieser bietet zwar keinen Festpreis, dafür ist er auf “unserer Seite” und die Baufirmen können inkl. eigener Verhandlungen selbst ausgewählt werden. Zudem entwarf der Architekt die Häuser, die uns am besten gefielen, und von unseren Bekannten wussten wir, dass die Schätzungen realistisch sind. Der Architektur ist oft auf der Baustelle und kontrolliert die Baufortschritte.
Unsere Finanzierung
Bezüglich der Finanzierung informierten wir uns bei den Finanzberatern Eck&Oberg und Baufino und der debeka, die aktuell ein unschlagbares Angebot hatte (4,58%, 30 Jahre Zinsbindung, 10% Sondertilgung / Jahr). Nach einigen Preisverhandlungen und eigenen Vergleichen der Angebote entschieden wir uns für den Finanzberater Baufino. Dieser bietet uns eine “unabhängige” Beratung, unterstützt uns bei den Formalismen und hatte das beste Finanzierungsangebot.
Da wir schon vor 7 Jahren anfingen auf ein späteres Haus zu sparen, konnten wir eine Eigenkapitalquote von knapp über 20% erreichen. Die Fremdfinanzierung besteht neben einem Bausparvertrag (zur Absicherung der Zinsen nach Ende der KFW-Zinsbindungsphase) aus drei Bausteinen:
- debeka (größter Baustein)
- KFW Darlehen Eigenheim (Förderung)
- KFW 55 Darlehen (Förderung)
Diese Kombination ermöglicht es uns sowohl mehr (per Sondertilgung) als auch im Notfall weniger abzubezahlen (Bausparvertrag) und stellt ein sehr geringes Zinsrisiko dar.
Nachdem die Finanzierung geklärt war, konnten wir uns endlich für das Grundstück entscheiden und der Notar wurde beauftragt, den Vertrag aufzusetzen.
Eigenleistungen wollen wir auf Grund des Zeitmangels und Stresses möglichst vermeiden. Lediglich Innen-Malerarbeiten, das Verlegen der Böden (außer der Fliesen) und ggf. einiger Kabelarbeiten (keine Stromkabel) wollen wir selbst übernehmen. Hinzu kommt die Sauna, die wir nachträglich selber einbauen wollen.
Bei uns teilen sich die Kosten wie folgt auf:
- 33% für das Grundstück (inkl. Grunderwerbssteuern und Gebühren)
- 55% für das Haus
- 12% für Sonstiges (Tiefbauarbeiten, Küche, Carport, Garten, Auffahrt, Richtfest, Wasser/Strom, …)
Informationssammlung
Neben der Finanzierungs- und Grundstückgespräche schauten wir uns Bauzeitschriften und Baubücher an, sammelten Informationen von Unternehmen und Ämtern und schauten uns Austellungen und Baugebiete an:
- Amt –> Vorsteckung (Abwasser), Bebauungsvorschriften, Grundstücksrichtwert
- Telekom (Telefon und DSL) –> Kabel zum Selbstverlegen
- KabelDeutschland (Kabel-Anschluss) –> nicht verfügbar
- Wasserwerke (lokaler Anbieter) –> Bauwasser, Wasserschluss, vorhandene Leitungen, Kosten
- Stadtwerke –> Strom, Baustrom, kein Gas, Kosten
- Katasteramt –> aktuelle Flurkarte
- Küchen-/ Bad-Austellungen –> Fliesen, Badewannen, Kosteneinschätzung
- Baugebiete –> Klinker, Fenster, Türen, Dachpfannen
- Hausbau-Unternehmen –> Heizungsanlagen, Energiesparen, Hausentwürfe
Baustrom und Wasser haben vor Baubeginn selbst beantragen müssen. Die Termine zur Verlegung der Rohre und Kabel versuchen wir zwischen den Unternehmen abzustimmen, damit nicht Mehrfach ein Graben geschaufelt werden muss. Dabei ist die jeweilige vorgeschriebene Tiefe zu beachten.
© 2009