Archiv der Kategorie: Bautagebuch

Baubeginn / Tiefbau-Arbeiten

Samstag, 24.10.2009

Nachdem die Genehmigung zur Baumfällung vorlag (Eschenkrankheit), wurde die Fällung von der Noch-Eigentümerin beauftragt. Nun steht nur noch der Baumstumpf.

Mittwoch, 11.11.2009

Heute war Baubeginn – die Tiefbauarbeiten starteten. Der Bagger war leider zu klein zum Entfernen der Baumwurzeln. Am Folgetag soll ein zweiter Versuch mit größeren Maschinen unternommen werden.

Freitag, 13.11.2009

Die Baumwurzeln wurden entfernt, der Boden wurde ausgehoben, eine erneute Bodenanalyse vorgenommen und die erste Schicht aufgeschüttet. Zudem wurde der Baustrom-Kasten angeschlossen.

Dienstag, 17.11.2009

Donnerstag, 19.11.2009

Auf Grund eines Missverständnisses bei Absprachen und Klärungen bzgl. Hausabständen haben sich die weiteren Tiefbauarbeiten verzögert. Nun geht es aber wieder voran.

Das Bauwasser ist nun unterhalb der Parkplätze angeschlossen worden, der Boden wurde auf die geplante Höhe aufgeschüttet und der Vermesser hat heute die Vermessungen vorgenommen. Nächste Woche soll es mit den Fundamenten weitergehen.

Das Wetter spielt zum Glück mit – es ist aber schon abzusehen, dass der komplette Rohbau dieses Jahr wohl nicht mehr fertiggestellt werden kann.

Montag, 23.11.2009

Heute Mittag wurden die Tiefbauarbeiten mit dem Ausheben des Fundament-Grabens erst einmal beendet. Im nächsten Jahr, wenn das Haus steht, werden die Leitungen noch verbunden.

© 2009

Hausplanung

Wie schon beschrieben entschieden wir uns, mit der Architekten-Firma ArchiTrav zu bauen.

Im Folgenden findet man Ideen und Entscheidungen zu unserer Hausplanung.

Der Stil des Hauses und die gesetzten Prioritäten

Unser Architekt stellte uns nach einem Gespräch zwei Hausentwürfe vor – ein klassisches und ein modernes Haus, die den Bauvorschriften des Grundstückes entsprachen. Zunächst tendierten wir zu dem klassischen, dann entscheiden wir uns aber für den mordernen Entwurf. Die Giebelmauern gehen über das Dach hinaus, ein seitlicher Flachdachgiebel befindet sich an der West-Seite (Küche EG, Bad OG).

Obwohl der Entwurf des Hauses eher modern ist, passt es durch die klassischen Elemente wie Verklinkerung gut in die Umgebung, in der wir bauen. Ein Punkt, warum wir uns gegen den klassischen Entwurf entschieden haben, waren die vielen Holzelemente(Dachüberstand, Balkon) außen, die mit der Zeit pflege- und kostenintensiv gewesen wären.

Unsere Prioriäten legten wir auf

  • Energiesparen (Erdwärme, dreifach verglaste Fenster, Kamin, dicke Isoliderung, …),
  • Langlebigkeit (Verklinkerung) und
  • geringe Folgekosten (keine Holzanteile außen).

Aus Kostengründen entschieden wir uns gegen einen Keller und stattdessen für ein größeres Haus mit großem Hauswirtschaftsraum (HWR) und Dachboden.

Gestaltung außen

Da die Auffahrt des Grundstücks im Süden liegt, entschieden wir uns, das Haus in den Norden zu bauen und eine längere Auffahrt in Kauf zu nehmen. Für eine bessere Raumaufteilung im Haus und einen Zugang von Osten nahmen wir in Kauf, dass das Dach nicht nach Süden ausgerichtet ist (Solar nicht effizient möglich).

Da wir laut Bauplan nur rote Dachpfannen oder Reet als Dachdeckung verwenden dürfen, haben wir ein Dispenz-Antrag für ein anthrazit-farbendes Dach gestellt. Wir hatten Glück – der Antrag wurde genehmigt.

Auf Grund der Langlebigkeit, der schönen Optik und der Steigerung des Wiederverkaufswertes haben wir uns für Klinker und nicht für ein Wäredemmverbundsystem (WDVS) entschieden.

Nach zahlreichen Fahrten zu Ausstellungen, durch Baugebiete haben wir uns verguckt in die Klinker von Petersen Tegl – hier konnte kein anderer Klinker farblich mithalten. Die Fahrt nach Dänemark zur Fabrik und zur Austellungsfläche hat uns bestätigt. Einziges Problem: der Preis. Nach Verhandlungen, Änderungen des Formates und Erhöhung des Eigenkapitals haben wir uns für den Klinker D36 im HF-Format mit mittelgrauen, tiefen Fugen entschieden.

Auf Grund der moderneren Optik planen wir graue Fensterrrahmen, eckige Dachrinnen und zum Nachrüsten einen Balkon mit Stahl- und Glasanteilen.

Technik und Elektronik

Heizungstechnisch haben wir uns für eine Erdwärmepumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung entschieden. Die zusätzlichen Kosten für den Gasanschluß, die wir so sparen, sprachen zudem für diese Entscheidung. Die Fußbodenheizung sorgt für eine angenehme Raumtemperatur. Mittlerweile existieren die unterschiedlichsten Bodenbelege, die mit der geringen Temperatur zu recht kommen und genug Wärme transportieren.

Lange haben wir überlegt, ob wir uns für oder gegen eine kontrollierte Be- und Entlüftung ggf. mit Wärmerückgewinnung entscheiden oder diese auch erstmal nur vorrüsten lassen. Da auf Grund der Bauzeit (6 Monate) die Gefahr der Schimmelbildung so gut wie ausgeschlossen ist und wir regelmäßig lüften haben die Nachteile überwogen, so dass wir uns gegen solch eine Anlage entschieden haben. Die Anlage müsste fast ständig in Betrieb sein, verursacht Geräusche, verbraucht Strom und stört ggf. die Raumzirkulation des Kamins und der Dunst-Abzugshaube.

Mit einem Elektiker, den wir für den Baustrom frühzeitig benötigten, haben wir einen ersten Entwurf eines Elektroplans erstellt. Dabei war u.a. Folgendes wichtig:

  • Kraftstromanschlüsse für Herd, Ofen, Sauna
  • zusätzliche, leichte Treppenbeleuchtung für die Nacht und Optik
  • Eine Alarmanlagen-Kabel-Vorrüstung
  • Einen Kabelkanal beim Fernseher
  • Lautsprecher-, LAN- und Telefonkabel
  • Ausreichend Steckdosen auch bei den Lichtschaltern
  • Klingel, Gegensprechanlage
  • ggf. Rauchmelderanschlüsse

Gestaltung innen

Auf Grund einer schöneren Optik und mehr Lichteinfall wählten wir eine breitere Eingangstür mit großem Glasanteil. Der Zugang zum Küchen-/Essbereich soll über eine doppelte Tür mit ebenfalls großem Glasanteil stattfinden.

Im Erdgeschoss sollen sich ein großes Wohn-/Esszimmer mit offener Küche, eine Gästezimmer mit Bad und der HWR befinden, im Obergeschoss zwei Kinderzimmer, ein Bad mit Sauna, ein WC und das Schlafzimmer mit Ankleide.

Auf Grundlage unserer Treppen-Ideen hat der Architekt Treppenentwürfe erstellt, von denen wir einen auswählten. Die Treppe soll im Uhrzeigersinn drehen. Bis zum Podest besteht sie aus Stahlbeton, anschließend geht es offen weiter. Die kurzen Wände bieten das Gefühl eines abgeschlossenen Treppenhauses, ermöglichen aber dennoch das Gefühl eines offenen Flurs beim Eintritt ins Haus. Die Holzanteile sollen in Eiche sein.

Bei den Bodenbelegen entschieden wir uns im Flur, HWR und in den Bädern für Fliesen. Im Flur fanden wir große Fliesen in anthrazit. Durch die offene Küche entscheiden wir uns im Wohl-/Ess-/Küchenbereich für einen Eiche-Boden. Die anderen Räume sollen mit Teppichböden ausgestattet werden.

Im großen Bad war es uns wichtig, dass zwei Waschbecken, eine Badewanne und eine ebenerdige, große Dusche vorhanden sind. Wandfliesen sollen nur gezielt eingesetzt werden, so dass verputzte Wände oder Tapeten zudem möglich sind. Farblich sollen die Bäder eher neutral gehalten werden.

Ein Wäschedurchwurf von Ankleide in den HWR steht noch zur Diskussion. Diesen Durchwurf haben wir wie die eingelassenen Halogenleuchten in die EG-Decke vor dem Rohbaubeginn zu entscheiden.

© 2009

Der Weg zum Hausbau

Hauskauf oder selber bauen?

Wir wollten nicht mehr zu Miete wohnen sondern ein Eigenheim besitzen, in das wir auch investieren können, und sahen drei Alternativen für uns:

  • Kauf des Reihenhauses, in dem wir zu Miete wohnen
  • Kauf eines Einfamilienhauses
  • Bau eines Einfamilienhauses

Während wir über mehrere Wochen Grundstücke und Häuser anguckten stellten wir fest, dass die Häuser entweder stark renovierungsbedürftig, schlecht gelegen oder sehr teuer waren. Wir entschieden uns für die etwas risikoreichere Variante des Neubauens und können damit unsere eigenen Vorstellungen umsetzen.

Die Grundstückssuche

Bei unserer Grundstückssuche haben wir uns aktuelle Baugebiete von den Gemeinden, Adressen von Hausbau-Firmen geben lassen und Adressen aus dem Internet gesucht.

Gleich zu Beginn (Februar 2009) entdeckten wir ein Grundstück, in das wir uns verliebten und für das wir uns später entschieden haben.

  • Mit Unterstützung einer Checkliste aus dem Internet überprüften wir wichtige Aspekte wie Bus-Anbingung, Einkaufsmöglichkeiten usw.. (www.hausbautipps24.de)
  • An die Gemeinde und den Kreis wanden wir uns bzgl. der Bauvorschriften und üblichen Quadratmeterpreise.
  • Die Eigentümerin klärte ab, dass die Bäume gefällt werden dürfen. Dies war möglich, da beide Bäume krank waren.
  • Eine Bodenprobenanalyse beauftragten wir aus Sicherheitsgründen schon vor dem Grundstückskauf.
  • Direkt mit der Eigentümerin verhandelten wir Preis und Vorraussetzungen (Entfernung der Baumwurzeln, …).

Wir entschieden uns für einen zusätzliches Flustück des freien Nebengrundstücks (245), um eine breitere Auffahrt zu ermöglichen, und gegen das Flurstück (249), das das Grundstück von der Straße trennt und bei der Gemeide verbleibt.

Das Grundstück ist Nahe dem See gelegen, die Umgebung ist sehr hübsch, die Bus- und Autobahn-Anbindung ist praktisch, Einkaufsmöglichkeiten sind in unmittelbarer Nähe und das Grundstück hat mit 1070 qm eine Größe, die genug Freiraum bietet. Mit den zahlreichen Bauvorschriften und der nahe gelegenen Straße konnten wir uns abfinden. Weitere Vorteile waren, dass das Grundstück erschlossen ist und die neue private Straße noch von der Eigentümerin bezahlt wird.

Hausbaufirma oder Architekt?

Da wir ein Steinhaus bauen wollten, informierten wir uns über entsprechende Anbieter für Fertighäuser und unterhielten uns mit der Architekten-Firma ArchiTrav, die uns von Bekannten empfohlen wurde. Im Internet informierten wir uns über Erfahrungen mit den verschiedenen Anbietern. Nicht nur ArchiTrav, die wir in die engere Auswahl nahmen, informierte uns über die anfallenden Kosten vollumfänglich.

Letztendlich entschieden wir uns für den Architekten. Dieser bietet zwar keinen Festpreis, dafür ist er auf “unserer Seite” und die Baufirmen können inkl. eigener Verhandlungen selbst ausgewählt werden. Zudem entwarf der Architekt die Häuser, die uns am besten gefielen, und von unseren Bekannten wussten wir, dass die Schätzungen realistisch sind. Der Architektur ist oft auf der Baustelle und kontrolliert die Baufortschritte.

Unsere Finanzierung

Bezüglich der Finanzierung informierten wir uns bei den Finanzberatern Eck&Oberg und Baufino und der debeka, die aktuell ein unschlagbares Angebot hatte (4,58%, 30 Jahre Zinsbindung, 10% Sondertilgung / Jahr). Nach einigen Preisverhandlungen und eigenen Vergleichen der Angebote entschieden wir uns für den Finanzberater Baufino. Dieser bietet uns eine “unabhängige” Beratung, unterstützt uns bei den Formalismen und hatte das beste Finanzierungsangebot.

Da wir schon vor 7 Jahren anfingen auf ein späteres Haus zu sparen, konnten wir eine Eigenkapitalquote von knapp über 20% erreichen. Die Fremdfinanzierung besteht neben einem Bausparvertrag (zur Absicherung der Zinsen nach Ende der KFW-Zinsbindungsphase) aus drei Bausteinen:

  • debeka (größter Baustein)
  • KFW Darlehen Eigenheim (Förderung)
  • KFW 55 Darlehen (Förderung)

Diese Kombination ermöglicht es uns sowohl mehr (per Sondertilgung) als auch im Notfall weniger abzubezahlen (Bausparvertrag) und stellt ein sehr geringes Zinsrisiko dar.

Nachdem die Finanzierung geklärt war, konnten wir uns endlich für das Grundstück entscheiden und der Notar wurde beauftragt, den Vertrag aufzusetzen.

Eigenleistungen wollen wir auf Grund des Zeitmangels und Stresses möglichst vermeiden. Lediglich Innen-Malerarbeiten, das Verlegen der Böden (außer der Fliesen) und ggf. einiger Kabelarbeiten (keine Stromkabel) wollen wir selbst übernehmen. Hinzu kommt die Sauna, die wir nachträglich selber einbauen wollen.

Bei uns teilen sich die Kosten wie folgt auf:

  • 33% für das Grundstück (inkl. Grunderwerbssteuern und Gebühren)
  • 55% für das Haus
  • 12% für Sonstiges (Tiefbauarbeiten, Küche, Carport, Garten, Auffahrt, Richtfest, Wasser/Strom, …)

Informationssammlung

Neben der Finanzierungs- und Grundstückgespräche schauten wir uns Bauzeitschriften und Baubücher an, sammelten Informationen von Unternehmen und Ämtern und schauten uns Austellungen und Baugebiete an:

  • Amt –> Vorsteckung (Abwasser), Bebauungsvorschriften, Grundstücksrichtwert
  • Telekom (Telefon und DSL) –> Kabel zum Selbstverlegen
  • KabelDeutschland (Kabel-Anschluss) –> nicht verfügbar
  • Wasserwerke (lokaler Anbieter) –> Bauwasser, Wasserschluss, vorhandene Leitungen, Kosten
  • Stadtwerke –> Strom, Baustrom, kein Gas, Kosten
  • Katasteramt –> aktuelle Flurkarte
  • Küchen-/ Bad-Austellungen –> Fliesen, Badewannen, Kosteneinschätzung
  • Baugebiete –> Klinker, Fenster, Türen, Dachpfannen
  • Hausbau-Unternehmen –> Heizungsanlagen, Energiesparen, Hausentwürfe

Baustrom und Wasser haben vor Baubeginn selbst beantragen müssen. Die Termine zur Verlegung der Rohre und Kabel versuchen wir zwischen den Unternehmen abzustimmen, damit nicht Mehrfach ein Graben geschaufelt werden muss. Dabei ist die jeweilige vorgeschriebene Tiefe zu beachten.

© 2009